By Reimar Lüst (auth.)
ISBN-10: 3663017702
ISBN-13: 9783663017707
ISBN-10: 3663017710
ISBN-13: 9783663017714
Der Zustand der Materie im Kosmos ist recht verschieden von demjeni gen, den wir normalerweise hier auf der Erdoberfläche vorfinden. Auf der Schule haben wir gelernt, daß die Materie auf der Erde in drei Aggregat zuständen in Erscheinung tritt, nämlich als fester Körper, als Flüssigkeit und als fuel. Diese drei Erscheinungsformen reichen zur physikalischen Beschrei bung der kosmischen Materie jedoch nicht aus, und es wäre vernünftig, sie durch eine vierte zu ergänzen, den sogenannten Plasmazustand. Er ist dadurch gekennzeichnet, daß die Atome oder Moleküle eines oder mehrere ihrer Schalenelektronen verloren haben. Die positiv geladenen Restionen und die negativ geladenen freien Elektronen bilden so ein fuel, das ganz beson dere Eigenschaften hat. Vor allem wird ein solches gasoline auch durch elektri sche und magnetische Felder beeinflußt. Wirkungen extraterrestrischer Plas males hier auf der Erde wurden zum erstenmal systematisch von Gauß in Göttingen gemessen, der 1833 die erste erdmagnetische Beobachtungsstation aufbaute. Damit konnten die Veränderungen des Erdmagnetfeldes registriert werden, die durch Plasmaströme in großem Abstand von der Erde verur sacht werden. Bemerkenswert ist für unsere Zeit beim Studium dieser ersten Statistik auch, in welch kurzer Zeit diese Messungen realisiert werden konn ten. Am 29. Januar 1833 stellte Gauß einen Antrag an den Kurator, der sofort genehmigt wurde. Das Gebäude konnte dann schon im selben Jahr seiner Bestimmung übergeben werden und kostete 197 Taler. Die Mittel der Weltraumtechnik haben uns die Möglichkeit eröffnet, extraterrestrische Plasmen auf direktem Wege zu studieren.
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Sie hatten erwähnt, daß seit längerer Zeit Versuche gemacht werden, lokal mit Hilfe von Satelliten Felder zu messen. Haben diese Messungen einen vergleichbaren Genauigkeitswert erreicht? Besteht Aussicht, vergleichende Messungen auszuführen? Herr Lüst: Ich würde sagen, daß sie voll konkurrenzfähig sind, und zwar jetzt sozusagen auch in der Weise besser, weil man sie mit Sonden natürlich kontinuierlich durchführen kann; man ist nicht auf die Dämmerung angewiesen. Auch die Verläßlichkeit ist inzwischen so, daß man, wenn man nicht zu schwache elektrische Felder messen will, auch verläßliche Resultate hat.
Auch die Verläßlichkeit ist inzwischen so, daß man, wenn man nicht zu schwache elektrische Felder messen will, auch verläßliche Resultate hat. Wir haben auch Experimente mit Raketennutzlasten durchgeführt, bei denen uns sowohl Sonden als auch Bariumwolken zur Messung zur Verfü- 36 Diskussion gung standen, um die Methoden miteinander zu vergleichen. Dabei ergaben sich befriedigende übereinstimmungen. Beide Methoden ergänzen sich. Mit den Sonden kann man nur punktuell messen. Satellit bzw. Raketen bewegen sich sehr schnell durch das extraterrestrische Plasma hindurch, während der Vorteil der Bariumwolken der ist, daß man räumlich ein sehr viel größeres Gebiet erfaßt und eben auf einer Magnetfeldlinie bleibt.
Herr Lüst: Ich würde sagen: Wenn es so dargestellt wird, dann könnte ich gern zustimmen. Herr Paetzold: Das ist die alte Sache von der Kosmologie von Herrn Einstein, der das aber wieder weggeworfen hat. Veröffentlichungen der ArbeitsgemeirISchaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen jetzt der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften Neuerscheinungen 1970 bis 1974 Vorträgt' N NATUR-, INGENIEUR- UND WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN H'ftNr. 206 207 208 Franz Broich, Marl-Hüls FTanz Gwsse-Brockhoff, Düsse/dorf JVolfgang Zerna, BOC/iU/II 209 Otto Jungbluth, BOc/I1I'" ETlvin Gärtner, Köln Rudolf Schulten, Aachen Werner Feters, ESSCH 2\0 Leon H.