Download Über Raum, Zeit und Kausalität by George Jaffe PDF

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Hylas: Aber umgekehrt, lieber Philonous! Daraus scheint mir zu folgen, daB sie nur aus der Erfahrung abstrahiert sein kann, weil die Raumvorstellung gerade nur so weit entwickelt ist, wie notwendig ist, urn den Inhalt der Erfahrung anzuordnen. FUr ein Wesen, das nur Seherfahrung besaBe, ware eine dreidimensionale Raumvorstellung nutzlos, ja geradezu widersinnig; denn sie wUrde fortwahrend mit den Erfahrungen des Wesens in Widerspruch geraten, ohne daB dieses jemals imstande ware, den Widerspruch auf Grund anderer Erfahrung aufzudecken.

Philonous: Ich muB zugeben, daB deine Schlusse mir auf Grund der aufgestellten Voraussetzungen uberzeugend erscheinen. Konnte es Wesen geben, die keine angeborene Raumvorstellung besiiBen, und die keine andere als Seherfahrung erwerben konnten, so wiirden sie zu einer Raumvorstellung und einer Geometrie gelangen, die von der unsrigen wesentlich verschieden ware. Aber diese Folgerung ist derartig paradox und widerstrebt so sehr der Natur des menschlichen Verstandes, daB ich darauf zuruckkommen und deine Voraussetzungen anfechten muB.

D a s verstehe ich unter der Aussage: zwei Beobachter haben versOOiedene Zeiten. 100 wiederhole nochmals, daB es siOO dabei nicht urn die zeitliche Einordnung handeln solI, die dem subjektiven Erleben entspricht, wobei also etwa Blitz und Donner zeitlich urn so weiter auseinander zu liegen scheinen, je weiter der Beobachter yom Ort des Einschlags entfernt ist, sondern urn die reduzierte zeitliche Ordnung, die mit Hilfe einer ide ale n Kenntnis der N aturgesetze gedacht werden kann. Philonous: Das ist ja eine Konzeption von auBerordentlicher Kuhnheit!